Europa, was nun? (gedruckt)
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- von Roland Klose
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Da haben sich in der Wahlarena und im Wahlkampf die beiden Spitzenkandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten, Jean-Claude Juncker und Martin Schulz, dem möglichen Wähler präsentiert und duelliert. Der Luxemburger, Jean-Claude Juncker, von der Europäischen Volkspartei (EVP) hat die Wahl gewonnen. Ob er jedoch der nächste EU-Kommissionspräsident wird, das steht in den Sternen. Warum? Plötzlich gibt es in der eigenen EVP eine Mehrheit gegen Juncker - angeführt vom Europablockierer Nr. 1: David Cameron aus Downing Street Nr. 10. Was für eine Wählerverarsche und was für ein Paradoxum!
Vergleichbar mit Deutschland entspräche dies folgendem Szenario: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Erzengel Sigmar Gabriel (SPD) stellen sich bei der Bundestagswahl 2017 zur Wahl. Bundesmutti Angie gewinnt zwar die Wahl, aber Horst Seehofer (CSU) akzeptiert sie plötzlich nicht mehr als Bundeskanzlerin und verweigert ihr seine Unterstützung. Hinter verschlossenen Türen zaubert daraufhin die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen Kompromisskandidaten aus dem Hut: Peter Altmaier (CDU), weil er viel besser zu dem Bild und Klischee von einem hässlichen Deutschen passt.
Wenn dieses Gekungel um den EU-Kommissionspräsidenten in Straßburg, Brüssel, Berlin, London und Paris Schule machen sollte, dann braucht sich die EU nicht zu wundern, wenn es bei den nächsten Europawahlen heißt: "Stell Dir vor, es ist Europawahl, und keiner geht hin!"
Roland Klose, Bad Fredeburg