{jcomments on}AZ vom25./26.08.2012, Seite IV, Haupttitel "Den Irrweg jetzt aufgeben",Titel "Sauber und fair"
Vom Erfinder des Mineraldüngers, Justus Liebig, stammt der Ausspruch: "Wer es schafft, zwei Halme wachsen zu lassen, wo vorher nur ein Halm wuchs, der ist größer als der größte Feldherr." Die Maxime Liebigs wird im 21. Jahrhundert ad absurdum geführt. Denn, wo früher einmal Grundnahrungsmittel für die Menschen angebaut wurden oder Regenwald stand, da wachsen heute vielfach Monokulturen von Zuckerrohr, Mais, Getreide, Raps, Palmöl, Soja und Sonnenblumen etc., die zur Herstellung von so genannten Biokraftstoffen wie E10 für unsere Autos verwendet und auch noch nachhaltig subventioniert werden. Dies hat erwiesenermaßen zu einer weltweiten Verknappung und Verteuerung der Grundnahrungsmittel bzw. zu einer Lebensmittelkrise geführt. Die Leidtragenden sind wieder einmal die Menschen, welche von geringem Einkommen leben müssen und sich die wichtigen Grundnahrungsmittel einfach nicht mehr leisten können. Es droht eine Welthungerkatastrophe von noch nie dagewesenem Ausmaß und ein verheerender Krieg um die begrenzten Lebensmittelressourcen. Schuld daran sind vor allem die so genannten Klima-Politiker, welche Biokraftstoffe wie E10 gefordert und ermöglicht hatten. Sie müssen diesen Irrweg — Auto fahren und heizen mit Weizen! — aus Gewissensgründen endlich aufgeben, wenn sie nicht für den Hungertod von Millionen Menschen verantwortlich sein wollen. Insofern hat Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel vollkommen recht, wenn er die Abschaffung und den Boykott des Biosprits E10 im Sinne der hungernden Menschen fordert. Wir Autofahrer brauchen nämlich kein E10, sondern sauberen Sprit und faire Preise!
Roland Klose