Weihnachten mit GAUCK und Snowden (7x gedruckt)
- von Roland Klose
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Bundespräsident Joachim Gauck spricht in seiner Weihnachtsansprache über Kriegs- und Armutsflüchtlinge und vergisst dabei anscheinend den zur Zeit größten politischen Flüchtling und Whistleblower der Welt, Edward Snowden, der zu unrecht wegen seiner Enthüllung der milliardenfache Massenüberwachung und Ausspionierung unschuldiger Bürger durch die NSA verfolgt und an den Pranger gestellt wird. Was hat sich unser Freiheitsapostel GAUCK nur dabei gedacht, dem bekanntlich Freiheit über alles geht? Bedeutet ihm die Freiheit des Gewissens und die Freiheit im Netz überhaupt nichts?
Auf Channel 4 des britischen Fernsehens hat besagter Edward Snowden in seiner Weihnachtsbotschaft allen offenbart, dass die NSA und ihr Überwachungssystem PRISM schlimmer sei, als sich George Orwell dies in seinem dystopischen Roman "1984" ausmalte. Bürgernähe bekommt nämlich in Zeiten der massenhaften Ausspähung eine ganz neue Dimension, wenn wir Detektoren wie Smartphones, Tablets und Notebooks bei uns führen, die uns systematisch folgen und verfolgen und wissen, was wir tun, denken und wollen. Wenn wir nicht konsequent dagegen protestieren, dann wird ein heute geborenes Kind nicht mehr wissen, was Privatleben ist und was Privatsphäre bedeutet, einen Gedanken zu haben, der weder aufgenommen wurde noch analysiert wird.
Wie können und sollen wir Politikern, Regierungen und angeblich befreundeten Staaten vertrauen, wenn sie uns misstrauen und ausspionieren? Bisher dachte ich immer, es sei gut, wenn Politiker Bürgernähe suchen. Jetzt läuten bei mir die Alarmglocken, wenn das Wort Bürgernähe aus deren Munde fällt. Insofern hat mir die Weihnachtsbotschaft von Edward Snowden mehr gebracht als von unserem Weihnachtsgauck, weil Joachim Gauck die Freiheit des Flüchtlings Snowden und die Freiheit der Bürger im Internet unerwähnt lässt.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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