{jcomments on}SZ vom 28./29.07.2012 Seite 17, Titel "Netzwerke der Einsamkeit"
Da gibt es junge Männer, die so vereinsamt sind, dass sie monatelang Waffen und Sprengstoff zusammensammeln und gebrauchsfähig machen können und niemand ist in ihrem Umfeld, niemand, der das merkt.
Da gibt es eine Gesellschaft, die setzt diese jungen Männer, allein mit ihrem Hirn vor die Computer, bis sie auch noch den letzten Funken sozialer Verantwortung verloren haben.
Weil die Computer nur so tun, als förderten sie "soziale" Netzwerke. In Wahrheit versuchen dort vom Kapitalismus fehlgeleitete Megazocker mit möglichst wenig Arbeit möglichst viel Geld abzugreifen. Also mit Gewalt und Sex und vorgetäuschten Kontakten.
Wenn dann irgend einer in so einem "sozialen" Einsamkeitsnetzwerk mal ein Treffen vorschlägt, kriechen gleich Tausende aus ihren asozialen Computerhöhlen und die Polizei muss sie verstreuen.
Wir lassen die Jungen alleine mit den anonymen Zockern im Internet. Und im Wonnemonat Juli, dann wenn alles blüht, platzen die monatelang, jahrelang gereiften kranken Hirne der Massenmörder auf: Erntezeit der Einsamkeit.
Michael Maresch