Betrachtet man den Informationsweg der einer amerikanischen Drohnentötung in Afrika vorausgeht (eine Drohne filmt Menschen, leitet das Bild nach Deutschland, dort erkennt man einen Verdächtigen, meldet ihn nach Amerika, Amerika gibt den Mann, die Frau, zum Abschuss frei, informiert Deutschland, Deutschland drückt auf den Knopf und in Afrika sterben sie), so wäre es eigentlich egal, ob das auch in Ramstein oder nur in Washington geschieht.
Die Amerikaner haben wohl ihren Paul Celan studiert:
"Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, sein Auge ist blau, er trifft dich mit bleiener Kugel, er trifft dich genau." (Todesfuge 1944/45)
Weil sie aber genau treffen wollen, schießen sie aus Deutschland.
Auch weil sie vermuten, dass die drei Zuständigen in der deutschen Regierung gar keine Kanzler und Außen- oder Verteidigungsminister sind, sondern nur drei Affen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.
Die arme deutsche Regierung hat doch einfach nur nicht gewusst, was sie da genehmigt und eingeweiht hat. Ausserdem war sie beschäftigt mit der Bestellung einer Drohne die Rettungsschirme abwirft. In Amerika.
Der Demokratie- und Rechtsstaatstod, lieber Paul Celan, wird wohl auch ein Meister aus Deutschland. Und wenn "Schwarze Milch" das Schwiegen zu solch unglaublichen Vorgängen ist, dann trinken und trinken wir.
Michael Maresch
Bewerten, Kommentieren und Teilen in sozialen Netzwerken und in der Bürgerredaktion: