Es ist blanker und sinnloser Aktionismus in Zeiten, in denen wir schon nicht über genügend Impfdosen verfügen um unsere Alten zu impfen, über eine Impfpflicht zu reden. Haben wir aber am St. Nimmerleinstag genügend Serum um alle impfen zu können, ist die Diskussion darüber genauso sinnlos.
Denn wenn jeder selbst entscheiden kann ob er geimpft werden will, entscheidet er dadurch auch ob er noch angesteckt werden kann. Es gibt also keinen Grund für ihn sich zu beschweren, dass ein anderer, der sich nicht impfen lassen will, ihn ansteckt. Wenn die nicht Geimpften sich gegenseitig anstecken, ist das ihre freie Entscheidung und das bedarf keinerlei staatlicher Sanktion. Alle Maßnahmen zum Schutz der anderen wie Masken oder AHA entfallen, weil diese sich, mit Impfen, selbst schützen können. Es findet also in gewisser Weise eine "Beweislastumkehr" statt: ist genügend Impfstoff vorhanden, muss ich nicht mehr andere schützen, die können sich selbst schützen.
In der Zwischenzeit, also so lange nicht genügend Serum vorhanden ist, entsteht ein gewisser "Impfzwang", weil viele private Firmen die Teilnahme an ihren Aktivitäten von einer Impfung abhängig machen werden. Reiseveranstalter, Fluglinien, aber auch Firmen oder Veranstalter. Fußball, Clubs,Gaststätten, Vereine, Theater, usw.. Alle brauchen die Sicherheit, dass Teilnehmer geimpft sind. Niemand will sein Geschäft verboten oder geschlossen sehen.
Für diese Zeit könnte man darüber nachdenken, ob nicht ein Impfausweis hilfreich wäre.
Für ein Volk mit unserer Vergangenheit, verbietet sich das. Denn ein solcher Ausweis spaltet das Volk in die die alles dürfen und die die nichts dürfen. Wenn man sich vorstellt was denen alles verboten sein würde, liegt der Gedanke an einen Aufstand der Parias nahe.
Dazu kommt, dass ein solcher Ausweis fälschungssicher sein müsste und nur so lange gültig, wie nicht genügend Serum vorhanden ist. Danach muss allen verboten werden den Ausweis bei ihrer Auswahl zu berücksichtigen. Besser ihn einstampfen. Sonst ist das Volk dauerhaft gespalten und der Bürgerkrieg unabwendbar.
Verschärfend kommt hinzu, dass die, die solch einen Ausweis erhalten, ohne eigenes Zutun, denen die ihn (noch) nicht haben, vorgezogen werden. Bleibt es bei der gegenwärtigen Regelung und das zeigt das ganze Ausmaß, könnten, Stand heute, nur die Alten über 80 und Kranken und das Hilfspersonal in Urlaub fahren, usw. Nur die wären geimpft und hätten einen Ausweis.
Und mache können sich aus vielen denkbaren Gründen auch gar nicht impfen lassen. Wollen wir die dauerhaft von Allem ausschließen?
Ich meine dieser Aufwand sollte daher besser in eine Beschleunigung der Impfung gesteckt werden, damit die Zeit des Demokratiestopps so kurz wie möglich ist.
Allerdings kann durchaus darüber nachgedacht werden, ob es nicht sinnvoll wäre, möglichst schnell alle Risikomenschen zu impfen und dann die Beschränkungen aufzuheben und das Restrisiko zu tragen, wenn die Schäden, ausgelöst durch dauerhafte Restriktionen, größer zu erwarten sind.
Michael Maresch