Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Euros nicht wert, möchte man der VR Bank Wangerooge zurufen, die plant, auf der ganzen Insel das Kleingeld abzuschaffen, weil es ihr "zu teuer" sei.
Wenn aber das Bargeld insgesamt ein unverzichtbarer Teil der persönlichen Freiheit aller ist, weil es allein die undokumentierte Verfügung über Geld gewährleistet, dann ist das Kleingeld ein unverzichtbarer Teil der Freiheit der Sparsamen und der Kinder, der Brautschuhsammler und der Flaschenpfandrentner, der Sparkassen im Sinn von Sparschwein, nicht der Sparkassen und Volksbanken aus wild gewordenen Betriebswirtschaftlern.
Wir sind eine Demokratie, VR Bank Wangerooge! Und ihr seid in dieser Demokratie ein öffentliches Geldinstitut, eine "Volksbank". Ihr könnt gerne das Kleingeld abschaffen, aber dann verzichtet auf das demokratische Wort "Volk" und ruft die Diktatur der Banken und der Pfennigfuchser aus! Und nehmen sie zur Kenntnis,VR Bank Wangerooge, dass wir Bürger uns die Freiheit nehmen, die, die unsere Freiheit beschränken, abzuschaffen.
Michael Maresch
zu diesem Beitrag erreichte mich eine Stellungsnahme der Volksbank Jever:
gleichwohl Ihre Kritik sehr pauschal ist und in vielen Punkten schlicht nicht den Tatsachen entspricht, gerne ein paar Worte zu Ihrem Kommentar. Und wir empfehlen, genauer hinzusehen und genauer nachzufragen (z.B. bei uns), um die Dinge auch richtig zu beschreiben.
Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Euros nicht wert, möchte man der VR Bank Wangerooge zurufen, die plant, auf der ganzen Insel das Kleingeld abzuschaffen, weil es ihr "zu teuer" sei.
Abgesehen davon, dass der Spruch mit dem Pfennig und dem Taler schon mehrere 100 Jahre alt ist und womöglich seine Bedeutung etwas eingebüßt hat, stimmt Ihre Aussage auch in jeder anderen Hinsicht nicht. Wir schaffen nicht das Kleingeld ab - steht uns gar nicht zu. Das Münzgeld in jeglicher Form bleibt Zahlungsmittel auf der Insel und wir auch von selbstverständlich weiter zur Einzahlung angenommen, gebucht und transportiert.
Allerdings ist diese Logistik für uns mit erheblichen Aufwand verbunden - dies insbesondere und das wäre doch auch einen Hinweis von Ihnen wert gewesen, weil wir seit knapp 3 Jahren die einzige Bank auf der Insel sind, die überhaupt noch personenbedient vor Ort ist und Münzgeld anbietet. Alle anderen Banken sind bereits auf dem Festland oder im Internet verschwunden. Welchen Vorwurf wollen Sie uns jetzt machen ?
Wenn aber das Bargeld insgesamt ein unverzichtbarer Teil der persönlichen Freiheit aller ist, weil es allein die undokumentierte Verfügung über Geld gewährleistet, dann ist das Kleingeld ein unverzichtbarer Teil der Freiheit der Sparsamen und der Kinder, der Brautschuhsammler und der Flaschenpfandrentner, der Sparkassen im Sinn von Sparschwein, nicht der Sparkassen und Volksbanken aus wild gewordenen Betriebswirtschaftlern.
Wir sind eine Demokratie, VR Bank Wangerooge! Und ihr seid in dieser Demokratie ein öffentliches Geldinstitut, eine "Volksbank". Ihr könnt gerne das Kleingeld abschaffen, aber dann verzichtet auf das demokratische Wort "Volk" und ruft die Diktatur der Banken und der Pfennigfuchser aus! Und nehmen sie zur Kenntnis,VR Bank Wangerooge, dass wir Bürger uns die Freiheit nehmen, die, die unsere Freiheit beschränken, abzuschaffen.
Diese Aussagen sind ja nun dermaßen überzogen, dass man sie nicht wirklich ernst nehmen kann (zumindest nicht in einem sachlichen Dialog). Es wird nichts verboten und schon gar nicht von uns Wir sind nicht gegen Bargeld. Wir finden die Niedrigzinsen der EZB auch nicht richtig, sondern eher schädlich.Selbst wenn es so einfach wäre, das Kleingeld auf der Insel weiter zu verarbeiten, lägen die Kosten für die Bearbeitung dieser Kleinstmünzen (Rolle 1 Cent = 0,50 Cent wert; Rolle 2 Cent = 1,00 Cent wert; Rolle 5 Cent = 2,50 Cent wert)immer über dem eigentlichen Wert des Geldes.Annahme 50 Euro / Personalkosten pro Stunde / Lagerung und Versicherung mal nicht berücksichtigt).
Gleichzeitig ist es so, dass wir als Bank die Münzen (wie auch Scheine) erst nach einer Echtheitsprüfung
wieder in Umlauf bringen dürfen. Hierfür wären entsprechend kostspielige Automaten erforderlich, die sich
ebenfalls nicht rechnen und selbst wenn, wären wir wieder bei Situation 1.
Insofern wäre es besser, das Klein(st)geld bleibt auf der Insel im Umlauf (sprich in der Kasse der Händler)
und geht nicht zur Bank und von dort gibt es neue Rollen. Und womöglich kann durch geschickte Preise der
Einsatz dieser Münzen auch vermieden werden (in vielen Branchen ohnehin nicht erforderlich - Gastronomie,
Hotelerie; Bekleidung, Handwerker).
Mit freundlichen Grüßen aus dem Norden
Ihr
Martin Schadewald
- Vorstand -
Volksbank Jever eG