Am deutlichsten wird die Kungelei zwischen dem Staat und dem Großkapital beim Strafrecht: da gibt es keinen Paragraphen, mit dem man eine Firma oder eine Organisation zur Verantwortung ziehen könnte. Immer muss erst ein lebender Mensch aus diesen Gruppierungen straffällig werden, bevor der Staatsanwalt einschreiten kann.
Zu welchen idiotischen Ergebnissen das führt, zeigt aktuell die katholische Kirche. Unter dem Druck der Öffentlichkeit bestimmt sie sich selbst(!) einen Ermittler und wenn der dann was ermittelt, schmeißt sie ihn wieder raus.
Im HypoVereinsbank Skandal rund um Gustl Mollath sind es gar die internen Ermittler der Bank, die feststellen, dass er recht hatte und deshalb zu Unrecht im Irrenhaus einsitzt. Welch ein rechtsstaatliches Irrenhaus!
Leute wie die Flicks können wegen der Gnade der späten Geburt und fehlendem Firmenstrafrecht ihre Zwangsarbeiterentschädigung selbst bestimmen, Siemens kann intern vertuschen, usw., usw., von den wirklich Grauen erregenden Zuständen bei den Banken ganz zu schweigen.
Deshalb: Schafft endlich ein Strafrecht für Firmen und Organisationen!
Gegen die kath. Kirche und ihre Vergewaltiger und Vertuscher muss der Staat ermitteln, damit sie ein Gericht bestrafen kann. Denn bestraft werden muss sie. Nicht nur mit Kirchenaustritten, sondern in ihrer Gesamtheit, weil sie die üblen Zustände jahrzehntelang unter den Tisch gekehrt hat. Und, wie man gerade sieht, den Besen immer noch fleißig schwingt.
Michael Maresch