Herr Frankenberger wird den Rest seines, hoffentlich noch langen, Lebens der Buhmann der Nation bleiben. Weniger weil er sich mit den Rauchern, mehr weil er sich mit dem Grundverhältnis der Demokratie zu seinen Minderheiten angelegt hat. Weil er bübchenschlau eine Lawine losgetreten hat. Weil er beispielhaft und wegweisend für das Verbot aller anderen störenden Minderheiten die demokratische Toleranz einer Mode geopfert hat.
Die meisten denkenden Menschen haben das mittlerweile erkannt und steuern gegen. Nicht so die Presse. Und in vorderster Linie die Süddeutsche Zeitung. Die sich in dieser Sache seit Jahren wie ein Süddeutscher Lemming verhält: Volksstimmung verbreitet, statt die Ergebnisse kritischer Recherche. Die die Kröten eben lötet statt aufklärt.
All die von der Presse verniedlichten Pleite gegangenen Wirte, alle Raucher, aber auch jeder aufrechte Demokrat hat das Rauchverbot noch lange nicht akzeptiert. Jeder geht immer noch zähneknirschend vor die Kneipen. Nach wie vor gehen die Meisten gar nicht mehr hin und sitzen zuhause, wartend, was die von Frankenberg in Gang gesetzte Verbotsmaschine ihnen als nächste Lebensqualität klaut.
Nur: mit dem Alkohol, dem Zucker und dem Tempolimit, jedes geeignet millionenfach mehr Gesundheit zu zerstören als das Rauchen, werden sie es nicht so einfach haben. Diesen Lastern frönt die Mehrheit. Also kann man, anders als beim Rauchen, das Volk und die Presse zu diesen Verboten nicht missbrauchen.
Michael Maresch