Im schönen Isartal, nahe Wolfratshausen, geschieht Beispielloses.
Dort hat sich ein Autonarr entschlossen, einen 30 Jahre alten Audi Quattro umzubauen in einen Rennboliden.
Klaus Rath heißt der Quattro Pimper und von "Narr" kann keine Rede sein: das Auto, der Bolide, ist beinahe fertig. Die Zulassung noch und dann geht es auf die Rennstrecken.
Dort trifft er auf all die anderen "Autonarren". Die, die mit Geld und Werbeverträgen fertige Autoträume kaufen und, teilweise von Werksteams unterstützt, damit blöde Kreise düsen.
Denen ist er bisher hinterher gefahren. Er ist allein. Jeder Euro muss vorher verdient werden. Sicher, dabei hilft ihm sein profundes Wissen über die Porsches und die meisten anderen Rennkisten dieser Welt. Viele hat er schon restauriert, neu aufgebaut, erhalten. Aber auch da wächst das Geld nicht aus dem Rost.
Und so hat er das wenige Geld ersetzt mit Wissen, jahrelanger Arbeit und, vor allem, mit Freude. Freude am Ersetzen der gesamten Karosserie mit Karbonteilen, Freude am Ändern der Abgas-, Brems-, Tank-, Kompressions-, Antriebs-, an jeder denkbaren Situation an diesem Auto. An JEDER.
Und jetzt ist er fertig. Zur Freude an der Schaffung des neuen, alten Boliden, kommt die Vorfreude. Die Spannung: wird er bestehen? Wird er mit den Werksporsches wenigstens mitfahren können?
Eigentlich müssten vor der Werkstatt des Klaus Rath Fernsehanstalten und Zeitungen aus der ganzen Welt Schlange stehen: Ein solches Werk hat bisher ein Einzelner noch nicht geschafft.
Und wenn sie nicht bald kommen, können sie ihm, bei seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit, von hinten in die Quattro Röhre schauen: auf dem Salzburgring oder überall dort, wo er mit SEINEM Auto sein Glück heimfährt.
Kontakt zu Klaus Rath:
Michael Maresch