Europa aber, Herr Martin Schulz, braucht für so einen Plan zuallererst mal Bürger, die nicht vor Europa davonlaufen. Das tun die nämlich zuhauf und nicht nur in England. Mit jeder noch zentralistischeren Idee rennen mehr davon.
Für ein demokratisches Europa, Herr Schulz, brauchen Sie demokratische Bürger. Die aber haben Sie über all die Jahre wie Champignons in die rechte Ecke beinahe gentechnisch hinein verändert. So manch alteingesessener linker Socken ist plötzlich ein politisch unkorrektes nationalistisches rechtes Genderferkel.
Jetzt, fürchte ich, hilft das alles nicht mehr. Sie werden keine Möglichkeit finden, Ihren Plan real werden zu lassen. Zu sehr war Europa auf die Bedürfnisse der Konzerne ausgerichtet und viel, viel zu wenig auf die Wünsche der Bürger. Und weil Sie das selbstverständlich wissen, ist dieser ihr Plan nur populistisches Geschwafel.
Haben Sie Angst um Ihren Job? Zu Recht.
Denn das Europa des freien Marktes und der billigen Arbeit durch Vermischung funktioniert nicht mehr: die Bürger wollen Identität und Geborgenheit von ihrem Staatswesen. Nicht Scheinparlamente durch Scheinwahlen, nicht Gurken- und Rauchervorschriften oder Vermischung um jeden Preis.
Dieses Europa, Herr Schulz ist am Ende. Setzen Sie da per Dekret Mufti eine "Regierung" oben drauf, wird es zwangsweise zerbrechen.
Nein, Europa hat keine Wahl, will es erhalten bleiben: Es muss seine Bürger befragen, ob die das wollen und unter welchen Umständen.
Sprich: Sie müssen eine in jedem Land mehrheitsfähige Verfassung zur Abstimmung vorlegen.
Viel Spass, Herr Schulz. Prost.
Michael Maresch