wäre der einzige Weg, den Brexit zu verhindern, eine Bestandsaufnahme des Bürgerwillens in der gesamten EU gewesen.
Also eine Befragung des gesamten europäischen Volks. Auf der Grundlage dieser Volksentscheide hätte die EU sich neu und enger zusammenschließen können. Ehrlicher auch. Dann eben mit oder ohne England, Polen, usw..
Dass auf diese zwingende Idee niemand kam, zeigt, dass es das "europäische Volk" aus der Sicht der Mächtigen nicht gibt, dass jede Nation nach wie vor ihr eigenes Süppchen kocht.
Der eine sprengt die künstliche Gemeinschaft mit zu hohen Rentenzahlungen, der Andere mit einem irrwitzigen Bauboom, ein Dritter mit verbrecherischen Steuervorteilen, ein vierter mit ungebremsten Zuzug, usw., usw..
Großbritannien hat schon in den 1970er Jahren sein Volk gefragt, ob es denn in der damaligen EWG bleiben will. Jetzt, 40 Jahre später, fragt es erneut.
Ich finde das demokratisch sauber. Jedenfalls aber ungleich sauberer, als das was von uns Deutschen in dieser Sache gefordert wird: Untertanengehorsam.
Die Mächtigen haben geglaubt, sie könnten der gierigen Wirtschaft ein vereintes Europa zur Verfügung stellen und haben dabei vergessen die Bürger zu einen oder wenigstens mitzunehmen oder gar ihre sozialen Standards europaweit anzugleichen. Das Ergebnis ist ein Wirtschaftsraum, kein Bürgerraum Europa.
Daher fliegt es ihnen jetzt um die Ohren.
Wie jede Katastrophe aber, ist das auch eine Chance: Alles auf Null und von vorne, diesmal mit dem Volk.
Denn, daran glaube ich fest, die Mehrzahl der Europäer sind zuvorderst Europäer und nicht Briten oder Deutsche oder was auch immer.
Fragen wir sie. Fragen wir Europa! Lasst uns alle Briten sein!
Michael Maresch