AZ vom 30.04.2015, Seite 24, Titel "Das Beste"
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Der Trick ist einfach und wirksam: will man unpopuläre Entscheidungen durchsetzen, greift man zuerst das an, was der Bürger liebt. Also z.B. das Rauchen oder, jetzt, den Zucker und den Alkohol.
All das, selbstverständlich, unter dem hehren Gesundheitsaspekt: man will ja nur das Beste.
Wenn die Bürger dann gespalten genug sind und die Nichtraucher gegen die Raucher und bald die Dicken gegen die Dünnen kämpfen, wenn es dann nicht mehr klar ist, ob man überhaupt noch Biergarten sagen darf, weil das doch Werbung für Alk ist, dann werden die unglaublichsten Dinge durchgezogen: Bankenrettung, Agenda 2010, TTIP, usw, usw., die Bürger sind ja schließlich mit sich selbst beschäftigt und wer merkt schon, wenn er erregt ist, dass man ihm in die Tasche greift.
Das ist das Prinzip "Demokratie während der Fußballweltmeisterschaft abschaffen!", das vor allem das deutsche Parlament perfekt beherrscht.
Wenn sie also jetzt den Zucker und den Alkohol angehen, können wir fest damit rechnen, dass wir in naher Zukunft, in ganz anderen Gebieten und in unglaublicher Größe, Kröten schlucken werden müssen.
Wenn ausgerechnet der dicke Gabriel die Wörter Zucker und Alkohol in den Mund nimmt, ohne sie genüsslich wie sonst, zu konsumieren, denke ich, steht der Untergang des Abendlandes, mindestens, bevor:
Ohne Genuss, keine Freiheit.
Ohne Genuss, keine Demokratie.
Ohne Genuss im Leben, macht Sterben keinen Spass und auch keinen Sinn: niemand stirbt gesund.
Michael Maresch, München
Berliner Morgenpost vom 04.05.2015, Leserbriefseite, Titel: "Gesundheit kostet Geld, das macht erfinderisch"
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Will man unpopuläre Entscheidungen durchsetzen, greift man zuerst das an, was der Bürger liebt. Also das Rauchen oder jetzt den Zucker und den Alkohol. Unter dem hehren Gesundheitsaspekt "man will ja nur das Beste" bringt man die Nichtraucher gegen die Raucher und bald die Dünnen gegen die Dicken auf. Michael Maresch, per E-Mail
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