Hört das Völkermordsignal!
- von Unternehmer - Erfinder Michael F. Maresch
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Das Wort "Völkermord" hat eigene Regeln.
Die hängen davon ab, welcher Nation der ist, der dieses Wort benutzt.
Und davon, in welchem Land er sich gerade aufhält.
Auch davon, ob das Land zu dem der Wortbenutzer gehört, zu den Siegern oder den Verlierern gehört.
Und nicht zuletzt davon, zu welchem Zweck das Wort eingesetzt wird.
Das Wort selbst muss dabei nicht unbedingt ausgesprochen werden. Es hat unterschiedliche assoziative Verknüpfungen, die es oft, manchmal zu beinahe 100%, im Kopf entstehen lassen. Wie das Wort "Jude" oder das Wort "Armenier", die, nach obigen Kriterien verwendet, unter Strafe gesagt werden müssen oder nicht gesagt werden dürfen.
Vollständig unübersichtlich wird das Wort, wenn sich die Tochter, wie gerade in Frankreich geschehen, mit ihrem Vater streitet und wenn beide weder zu den Betroffenen noch zu den unmittelbaren Nutznießern des Wortgebrauchs oder Wortnichtgebrauchs gehören.
Wie auch immer. Eines jedenfalls ist all diesen Verwicklungen gemeinsam: zum Völkermord gehört immer auch Wörter- und Gedankenmord.
Nicht aussprechbar oder zwangsauszusprechend setzt sich der Wahnsinn fest und fort.
So gesehen ist es ein Segen, dass sich das Blödsinnspamphlet "Mein Kampf" nun aus dieser Verdrängungs Schublade bewegt.
Nur so bekommt das Wort "Völkermord" ein klares, von Ursache nach Wirkung geprägtes Gesicht: informieren, darüber reden, niemals vergessen, niemals wegstecken. Mord ist Mord. Punkt.
Wenigstens das Signal, Völker, hört!
Euer nächster Schritt wäre dann die Erkenntnis, dass Krieg immer auch Völkermord sei. Gefolgt von der, heute verbotenen, Einsicht, dass Kapitalismus in der bestehenden Form Krieg ist.
Was sich aber all die Erdogans, Le Pens, all die heiligen Franzisken und Merkels schon mal auf ihre Völkermords - Fahne schreiben sollten.
Michael Maresch
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