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Vor lauter Mautschlagbäumen und Gerechtigkeitslücken in Europa, sieht niemand mehr den Wald: Länder die uns frei fahren lassen, fahren auch bei uns frei, Länder in denen wir blechen müssen, zahlen auch bei uns. Wer viel oder wenig von uns verlangt, zahlt viel oder wenig bei uns. Je nachdem, ob das Land uns zeitlich oder streckenmäßig abkassiert, kassieren wir zeitlich oder streckenmäßig. Und vorher verhandeln wir mit jedem Land, ob es für Deutsche auf seine Maut verzichtet. Dann verzichten wir auch. Fertig. Statt also diese einfache bilaterale Gerechtigkeit herzustellen, tut Herr Dobrindt das, was Deutsche am besten können: er baut ein Bürokratiemonster auf, das vor den Gerichten scheitern wird.
Alle Straßen in Deutschland aber mit einer Maut zu belegen wie er es vorhat, ist der komplette Hirnriss: keine Grenzen mehr, aber eine Eintrittsgebühr nach Deutschland. Schwachsinn. Bayerischer.
Schengen? Geschengt.
(Für Nichtbayern: Das "k" wird in Bayern oft wie ein "g" gesprochen.)
Nochmal zum Mitschreiben: wir brauchen keine Maut, sondern bilaterale, verhandelte, gerichtsfeste Maut - Abkommen mit jedem Land, das uns abkassiert.
Wenn überhaupt. Denn eigentlich empfängt man Gäste ja freundlich. Vor allem, wenn man reicher als der Gast ist. Aber wir brauchen diese Maut wohl, damit die arme CSU und all die anderen Kleingeister nicht dauernd von den bösen Ausländern abgezockt werden.
Michael Maresch
Berliner Morgenpost vom 12.07.2014, Leserbriefseite, Titel: "Eintrittsgebühr nach Deutschland"
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Vor lauter Mautschlagbäumen und Gerechtigkeitslücken in Europa sieht niemand mehr den Wald: Länder, die uns frei fahren lassen, fahren auch bei uns frei; Länder, in denen wir blechen müssen, zahlen auch bei uns. Vorher verhandeln wir mit jedem Land, ob es für Deutsche auf seine Maut verzichtet. Dann verzichten wir auch. Statt diese einfache bilaterale Gerechtigkeit herzustellen, tut Dobrindt das, was Deutsche am besten können: Er baut ein Bürokratiemonster auf, das vor den Gerichten scheitern wird. Alle Straßen Deutschlands mit einer Maut zu belegen ist Irrsinn: Keine Grenzen mehr, aber eine Eintrittsgebühr nach Deutschland.
Michael Maresch, München
Frankfurter Rundschau vom 14.07.2014, Leserbriefseite, Titel: "PKW-Maut: Schengen? Geschengt!"
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Michael Maresch aus München:
“Vor lauter Mautschlagbäumen und Gerechtigkeitslücken in Europa, sieht niemand mehr den Wald: Länder die uns frei fahren lassen, fahren auch bei uns frei, Länder in denen wir blechen müssen, zahlen auch bei uns. Wer viel oder wenig von uns verlangt, zahlt viel oder wenig bei uns. Je nachdem, ob das Land uns zeitlich oder streckenmäßig abkassiert, kassieren wir zeitlich oder streckenmäßig. Und vorher verhandeln wir mit jedem Land, ob es für Deutsche auf seine Maut verzichtet. Dann verzichten wir auch. Fertig. Statt also diese einfache bilaterale Gerechtigkeit herzustellen, tut Herr Dobrindt das, was Deutsche am besten können: er baut ein Bürokratiemonster auf, das vor den Gerichten scheitern wird.
Alle Straßen in Deutschland aber mit einer Maut zu belegen wie er es vorhat, ist der komplette Hirnriss: keine Grenzen mehr, aber eine Eintrittsgebühr nach Deutschland. Schwachsinn. Bayerischer.
Schengen? Geschengt.
Wir brauchen keine Maut, sondern bilaterale, verhandelte, gerichtsfeste Maut – Abkommen mit jedem Land, das uns abkassiert. Wenn überhaupt. Denn eigentlich empfängt man Gäste ja freundlich. Vor allem, wenn man reicher als der Gast ist. Aber wir brauchen diese Maut wohl, damit die arme CSU und all die anderen Kleingeister nicht dauernd von den bösen Ausländern abgezockt werden.”