AZ vom 25.04.2014, Seite 5, Titel "Weniger martialisch"
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Die Innenstadt Münchens für den Autoverkehr zu sperren, passt in die Reihe "Veggieday" oder "Rauchverbot" oder "Fahrradhelmpflicht" oder, oder, oder. Das sieht so aus, als würden wir die Politiker wählen, damit sie uns alles verbieten.
Genau das Gegenteil ist der Fall: es ist beschämend, dass man sie daran erinnern muss, dass wir sie wählen, damit sie das Miteinander ALLER Bürger gerecht gestalten. Also einen, statt spalten.
Um die Innenstadt Münchens, aber auch alle anderen verkehrsgeplagten Innenstädte, verkehrstechnisch zu entlasten, gibt es auch andere, weniger martialische Möglichkeiten, als das dauernde Verbieten:
Würde man z.B. die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im betroffenen Raum sehr günstig oder gar kostenfrei machen, hätte man alle Fliegen mit einer Klappe erschlagen: alle wären zufrieden. Die Geschäfte würden mehr Umsatz machen, so dass, durch mehr Steuer, der Fahrpreis subventioniert werden könnte. Die Umwelt wäre mehr entlastet als durch ein Autoverbot, weil auch die Anwohner des Gebiets sich dreimal überlegen würden ob sie ihre Kisten benutzen. Und wir Bürger hätten das Gefühl, nicht ständig wie im Kindergarten bevormundet zu werden:
Eine Win, Win, Win - Situation, die auch dann anzuraten wäre, wenn sie ein wenig Steuergeld kostete.
Michael Maresch
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