Sicher, es gibt tolle Rennfahrer. Es gibt ausgefuchste Getriebebauer. Es gibt super Motorspezialisten. Und haute Couture Karroserieschneider vom Feinsten. Es gibt Kraftstoffjunkies und Elektronikhacker, Abgasschnüffler, Pumpendreher und Zündungssolisten. Kühlung, Heizung, Filter, Katalysator, Reifen, Bremsen, usw, usw: Es gibt für jedes Problem vom Fahrrad bis zum selbstfahrenden Elektro - LKW ganze Städte voller Spezialisten, die alle zusammen Rennwagen, Gebrauchswagen, Fortbewegungsmittel aller Art vom Besten herstellen.
Unter all diesen ernsthaften Menschen sehe ich aber nur noch einen, der das alles beherrscht. Einen Generalisten. Einen der jedes Zahnrad seines Getriebes mit Namen kennt. Der weiß wie sich eine Tankfüllung bei starken Beschleunigungen verhält. Einen, der die Bremsen, die Reifen, den Motor, das Blech und das ganze andere Zeug im Auge hat, es zurecht schnitzt, sei es Kolben oder Kotflügel, , es zusammenbaut zu einem 700 PS Audi Quattro Boliden und diesen dann auch noch auf den Rennstrecken fährt. Einen der das Studium generale des perfekten Autos auf seiner Fahne und in seinen Händen hat und den annähernd, bis zum nächsten Crash, perfekten Boliden unter seinem Hintern: Klaus Rath.
Klaus Rath ist wohl einer der letzten seiner Art. Ein Autospezialist, der sich jede Schraube, jeden Simmerring, jeden Liter Sprit, jede Information selbst erarbeitet hat. Ein Rennfahrer, der seine eigene Box ist, sein eigenes Transportunternehmen, sein Werbefuzzi, Karroserieschneider, Feuerlöschbändiger, Zukunfts - Hoffender. Niemals Aufgebender. Arsch mit Ohren eben. Aber beides am Auspuff auf dem harten Fahrersitz oder im Motor, auf der Rennstrecke.
Und das seit 40 Jahren.
Jetzt, meine ich, ist die Zeit, ihm nach so vielen Jahren mal zu helfen. All die Audi-, VW-, Mercedes Typen, die Zeitungsschreiber und Fernsehleute, die ihm jetzt nicht zur Seite stehen, werden in absehbarer Zeit daran schuldig sein, dass unserem Land eine Ikone der Selbstbestimmung, ein reales Vorbild der Verbindung von Traum und Wirklichkeit verloren geht. All die Traumtänzer mit ihrem weinerlichen Gender und wer weiß was sonst noch Zeugs, können sich bei ihm eine Scheibe abschneiden. Eine Scheibe voller Arbeit, Widrigkeiten, Ärger, Freude, Lust und Hoffnung. Eine Scheibe mit vielen Pokalen und wenig Brot.
Ändern wir das. Jetzt:
To whom it belonges. An die Autoindustrie, die Medien. An jeden möglichen Sponsor!
An Alle: Beef to Klaus Rath! Feiern wir ihn!
Mehr Info:
Süddeutsche Zeitung, Artikel: Rennfahrer - 750 PS starke Leidenschaft - München - SZ.de (sueddeutsche.de)
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/rennfahrer-750-ps-starke-leidenschaft-1.3348520Audi Video Audi-Urquattro mit 750 PS (youtube.com)
https://www.youtube.com/watch?v=Fqds370NrgE
Michael Maresch