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Meine Herren, Sie befinden sich alle drei im Höhenrausch Ihrer nationalen Machtfülle. Sie wetzen gegeneinander die Messer und stoßen Drohungen aus.

Sie haben alle drei noch nicht begriffen, dass nicht Konfrontation bis hin zu einem Atomkrieg der Menschheit eine Zukunftschance gibt sondern „freundliche Kooperation“! Sie gieren danach, dem „lieben oder bösen Nachbarn“ Territorien zu rauben, um damit Ihren nationalen Höhenrausch zu befriedigen.

Meine Herren, Ihr alberner Streit um Landmassen, die einmal oder noch nicht wieder zu Ihrem Machtbereich gehören, ist den zehn Milliarden Weltbürgern völlig gleichgültig. Die wollen nichts weiter als in Frieden leben und für ihre Familien sorgen.

Herr Präsident Joe Biden, Sie haben China mit einer militärischen Reaktion gedroht, sollte das Land in Taiwan einfallen. China habe kein Recht, sich Taiwan mit Gewalt einzuverleiben, betonten Sie am Montag bei einer Pressekonferenz in Tokio. Aktuell gehen Sie jedoch nicht davon aus, dass China tatsächlich versuchen werde, Taiwan anzugreifen. Sie betonten, dass die USA Taiwan im Angriffsfall auch militärisch verteidigen würden. Wollen Sie, bevor Sie Drohungen gegen China ausstoßen, nicht erst einmal abwarten, wie sich die Krise um die Ukraine weiterentwickelt .Oder wollen Sie die NATO in einen Zweifrontenkrieg hineinreißen? Deutschland hat zweimal sehr schlechte Erfahrungen mit Zweifrontenkriegen gemacht!

Lassen Sie sich doch einmal etwas Neues einfallen!Melden Sie sich zu einem Freundschaftsbesuch bei Xi Jinping an und schlagen Sie ihm den Abschluss eines Vertrages über gute Nachbarschaft zwischen China und Taiwan vor und nach zehnjährigem Funktionieren dieses Vertrages eine im freundlichen Ton verlaufende Konferenz über eine friedliche Wiedervereinigung „der beiden China“. Das ganze chinesische Volk wird es Ihnen danken.

Herr Xi Jinping, Sie sind trotz Ihrer Herkunft aus dem Lande des Konfuzius nicht immer ein Meister der politischen Weisheit.Sie haben noch nicht begriffen, dass man mit Vertrauensbildung eine erfolgreichere Politik machen kann als mit Drohungen.Sie haben mit der Vergewaltigung Hongkongs vor den Augen des Volkes von Taiwan dieses zu Tode erschreckt. Liegt es da nicht auf der Hand, dass die Taiwanesen sich nicht danach drängen, „unter Ihre Fuchtel“ zu geraten? Bemühen Sie sich doch erst einmal darum, der Freund dieser Menschen zu werden – was Sie allerdings in Ihrem derzeitigem Herrschaftsgebiet auch tun sollten!

Herr Putin, die ganze Welt hat Sie bis zu Ihrem Überfall auf die Ukraine für einen zivilisierten Menschen gehalten, bis Sie die Welt eines besseren belehrt haben.

Ihre derzeitige Politik hätte besser in das Zeitalter der Schlächter Hitler, Stalin und Mussolini gepasst. Die Menschheit wollte eigentlich nach den Massenmorden des Zweiten Weltkrieges und den feierlichen Gelöbnissen in der UNO – Charta im 21. Jahrhundert mit feineren Methoden Politik machen. Jetzt stoßen Sie, Herr Putin, die Welt wieder in die Steinzeit zurück.Gute Politik kommt ohne Tote aus. Sie aber verheizen junge russische und junge ukrainische Soldaten, die noch gar nichts vom Leben gehabt haben, in der Tretmühle Ihres grenzenlosen Hasses. Da Russland von der Ukraine gar nicht bedroht worden ist, haben Sie einen nicht existierenden Feind erfunden, den Sie mit „Nazidreck“ bezeichnen, was weder ein ethnischer noch ein völkerrechtlicher Begriff ist. Soweit erkennbar, läuft zurzeit nur ein – großrussischer - „Nazidreck“ auf der Welt herum!

Haben Sie noch nicht bemerkt, das alles aber auch alles, was Sie seit dem Einmarsch in der Ukraine getan haben,Ihnen und Russland zum Nachteil gereicht?

Ein guter Politiker ist ein Baumeister und kein Zerstörer. Möge die zivilisierte Welt Sie und Russland an den Kosten des Wiederaufbaus in der Ukraine angemessen beteiligen!

Herr Putin, Sie „können nicht Politik“! Sie „können nur Mord und Totschlag“!

Das ist für eine anspruchsvolle Menschheit zu wenig. Übergeben Sie die Macht an Alexei Nawalny, damit er die Wunden in der Seele Russlands heilt, und ziehen Sie sich auf Ihre Datscha zurück! Die ganze Welt wird es Ihnen danken! Lassen Sie sich von Gorbatschow erklären, was Sie alles falsch gemacht haben!

Otfried Schrot

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