Das hemmungslose Wüten des Staatsterroristen Putin in der Ukraine ist eine Lektion für die Menschheit, die sie auf eine schwerwiegende Unterlassung hinweist.
Seit 77 Jahren steht in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen das Gelübde: „Wir sind fest entschlossen, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren!“ Leider hat die internationale Gemeinschaft verabsäumt, die Frage nach dem „Wie?“ zu beantworten. Die Folge sind pausenlose Kriege zwischen 1945 und 2022 gewesen. Wer sich ernsthaft und gewissenhaft daran macht, die Frage nach dem „Wie?“ zu beantworten, wird einen langen Katalog ernsthafter politischer Unterlassungen ausarbeiten.
1.) Internationaler Vertrag über die Verpflichtung, internationale Verträge gewissenhaft einzuhalten und die Kontrolle durch eine einzusetzende Kontrollkommission mit der Möglichkeit einer Bestrafung im Falle des Vertragsbruches zu akzeptieren.
2.) Beauftragung einer oder mehrerer der 6000 auf der Welt existierenden Denkfabriken mit der Entwicklung eines gewaltlosen Konfliktlösungsverfahrens, welches gemäß internationalem Beschluss als „Ersatz für den Krieg“ für die Lösung internationaler Konflikte künftig Verwendung finden wird. Das bereits seit 1500 Jahren existierende Schachspiel als Musterbeispiel für gewaltlose Konfliktlösungen hätte „Friedensaposteln“ längst als Denkanstoß für sinngemäße Initiativen dienen können.
3.) Internationaler Vertrag über die Umrüstung der Fließbänder der Kriegswaffenindustrie für die Produktion „grüner Produkte“ aller Art, deren Einsatz geeignet ist, in Katastrophensituationen und in Katastrophengebieten die Folgen zu mildern oder die Schäden zu beheben.
4.)Internationaler Vertrag über die Zerlegung, Vernichtung oder Umrüstung der bestehenden Kriegswaffen für die Verwendung für friedliche Zwecke.
5.)Internationaler Vertrag, der es allen UNO – Mitgliedsstaaten zur Pflicht macht, die Methode der „Abschreckung durch Bedrohung“ durch Methoden der Vertrauensbildung in der Außenpolitik zu ersetzen.
6.Zusätzlicher internationaler Vertrag über die Abrüstung der Atombomben, um der Möglichkeit vor zu bauen, dass künftige Regierungschefs – im Gegensatz zu den „seriösen“ Persönlichkeiten, die derzeit die Welt regieren – versucht sein könnten, in einem Anfall geistiger Umnachtung durch einen Einsatz ihrer Atombomben die Menschheit auszulöschen und ihren Lebensraum unbewohnbar zu machen.
7.)Internationaler Vertrag über die Einrichtung einer internationalen „Akademie für künftige Regierungschefs“, die alle Politiker aller UNO – Mitgliedstaaten besuchen und absolvieren müssen,die einmal das Amt eines Regierungschefs bekleiden wollen.
8.)Internationaler Vertrag, der vorsieht, dass alle in den Nationalstaaten ins Amt gekommenen Regierungschefs vor der UN – Generalversammlung einen „Eid auf den Schutz der Menschenrechte“ ablegen müssen, bevor sie ihr neues nationales Amt ausüben dürfen.
9.)Internationaler Vertrag, der vorsieht, dass ein Regierungschef eines UNO – Mitgliedstaates, dessen Tätigkeit gemäß Mehrheitsvotum der UN – Generalversammlung als schädlich für das Wohlergehen der Menschheit angesehen wird, durch das nationale Parlament durch einen international vertrauenswürdigen Politiker ersetzt werden muss.
10.)Schaffung einer neuen Weltordnung mit der Bezeichnung „Verfassung der Menschheit“, die den Bedürfnissen und Notwendigkeiten des 21. Jahrhunderts entspricht und an die Stelle der veralteten „Charta der Vereinten Nationen“ tritt.
Diese zehn politischen Initiativen hätten in den verstrichenen 77 Jahren längst umgesetzt werden können. Ihr Ausbleiben hat es Putin ermöglicht, zum Schaden der Menschheit an die Macht zu kommen. Möge die Menschheit Putin überleben, um anschließend alsbald die beschriebenen zehn Initiativen zu ergreifen!
Möge die Menschheit, mit der „Lektion Putin“ im Kopf, sowohl die Hoffnung als auch den Willen entwickeln, eine heilere und hellere Welt zu schaffen!
Otfried Schrot