Bundeskanzler Olaf Scholz erwägt die Errichtung eines Raketenschutzschilds für ganz Deutschland nach israelischem Vorbild. Zur Begründung des möglichen Milliardenprojekts sagte er mit Blick auf Russland: «Wir müssen uns alle darauf vorbereiten, dass wir einen Nachbarn haben, der gegenwärtig bereit ist, Gewalt anzuwenden, um seine Interessen durchzusetzen. Deswegen müssen wir uns gemeinsam so stark machen, dass das unterbleibt.» Dem Vernehmen nach würde das israelische System zwei Milliarden Euro kosten und könnte bereits 2025 einsatzfähig sein.
Kommentar: Deutschland ist Mitglied der NATO, eines integrierten Verteidigungssystems, dem zurzeit 30 Mitgliedstaaten angehören und welches aus Verteidigungsmitteln zu Lande, zu Wasser und in der Luft besteht.
Da es zu den Prinzipien des Bündnisses gehört, einen Angriff auf e i n e n Mitgliedstaat als Angriff gegen a l l e zu betrachten, sollten zusätzliche Geldmittel für die Rüstung, die e i n Mitgliedsland aus unvorhergesehenen Gründen plötzlich zur Verfügung hat, auch für die Verteidigung a l l e r zu Verfügung stehen.
Der Verfasser dieser Zeilen macht daher den Vorschlag, dass das für den deutschen Raketenschutzschild vorgesehenen Geld der NATO zur Verfügung gestellt wird, damit diese das Geld auch im Rahmen des bestehenden NATO – Verteidigungskonzeptes einsetzen kann.
Da wir die Bedrohung aus dem Osten erwarten, sollte eine Modernisierung der NATO – Luftverteidigung weniger über Deutschland, sondern eher mit Schwerpunkt im Luftraum über den osteuropäischen NATO – Staaten erfolgen. Da der Raketenschutzschild erst im Jahre 2025 einsatzfähig sein kann, braucht die NATO – nicht allein für Deutschland, sondern darüber hinaus auch für die anderen Mitglieder – etwas schneller Verfügbares. Wir sollten bei unseren Überlegungen die Möglichkeit nicht außer acht lassen, dass Putin bis 2025 „nicht mehr im Amte“ sein könnte!
Der Verfasser dieser Zeilen schätzt Putins Wunsch, bis 2036 zu regieren, ohnehin als illusorisch ein. So lange lässt sich weder Mensch noch Tier quälen!
Im übrigen:
Der Verfasser dieser Zeilen kann sich des Verdachtes nicht erwehren, dass diese sicherheitspolitische Initiative die Folge der Einflüsterungen israelischer Rüstungsfirmen ist, die ein günstiges Geschäft wittern und demzufolge einem hochstehenden deutschen Politiker diesen „Floh ins Ohr“ gesetzt haben.
Wir müssen aus dem „Fall Putin“ zahllose weltpolitische Konsequenzen ziehen.
Hoffentlich dauert das nicht zu lange, sonst steht der nächste „politische Bösewicht“ vor der Tür!
Schlusswort ohne Schuldzuweisung: Wenn wir mit immer wirkungsvolleren Waffen in immer längeren Kriegen unseren Planeten allmählich „unbrauchbar“ machen, dann „war es das“! Danach brauchen wir keine Zukunftsplanung mehr!
Otfried Schrot
Oberstleutnant a.D.