António Guterrez, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, hält sich in Anbetracht einer spannungsgeladenen Welt zurzeit zu sehr im Hintergrund auf.
Veranlassung zum Handeln gibt es genug. Der Präsident der USA, Joe Biden und der Präsident Russlands, Wladimir Putin – beide Männer mit sehr begrenzter Fähigkeit, geschickt mit Menschen und Regierungen umzugehen, stehen sich „mit gesenkten Geweihen“ gegenüber wie die Hirsche im Herbst während der Brunft.
Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für einen mit persönlichem Ansehen und gewachsener Autorität ausgestatteten Vermittler, die beiden Streithähne zur Vermeidung eines Dritten Weltkrieges zu sich zu rufen.
Ohne einen Vermittler kommt die friedenserhaltende Kommunikation zwischen der NATO und Russland nicht voran, weil beide Seiten dazu neigen, Vorbedingungen zu stellen, deren Annahme eine Unterwerfung für die Gegenseite bedeuten würde, welche diese zurückweist. Ergebnis: man redet aneinander vorbei und dreht sich im Kreise.
Vorschlag:
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen schlägt den beiden Konfliktparteien einen Vermittlungsvertrag vor, der vorsieht, dass beide Seiten unter Vorsitz des Generalsekretärs der Vereinten Nationen einen „Vertrag über die Ergreifung vertrauensbildender Maßnahmen“ entwerfen, der sowohl Vorleistungen, Folgeleistungen und Simultanleistungen beider Seiten vorsieht, gebunden an einen Terminkalender mit einer Definition des angestrebten Vertrauens – Zielzustandes, nach dessen Erreichen die eigentlichen Verhandlungen unter Vorsitz des Generalsekretärs der Vereinten Nationen zur Lösung des Konfliktes beginnen.
Vorschläge wie dieser wären überflüssig, wenn die Personen, um die es sich hier handelt, die üblichen zwischenmenschlichen Manieren im persönlichen Umgang miteinander an den Tag legen würden wie gewöhnliche Menschen auch, was leider nicht der Fall ist.
Es wäre dem Weihnachtsfrieden zwischen der NATO und Russland sicher sehr zuträglich, wenn der mit 37 Jahren politischer Erfahrung ausgestattete Präsident Joe Biden sich bei Putin für seinen Anfängerfehler, nämlich seine öffentliche Erklärung gegenüber einem Reporter, Putin sei ein Mörder, entschuldigen würde.
Otfried Schrot