2015 wurde das Paris-Protokoll beschlossen, ein Jahr später trat der internationale Klimavertrag in Kraft. Die Länder setzen sich mit dem Pariser Klimaabkommen das Ziel, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten.
Das Ziel des Klimavertrages wird jedoch nur bei langfristiger fugenloser Zusammenarbeit erreicht werden können, aber Leute, die miteinander streiten, werden nicht gleichzeitig „vertrauensvoll zusammenarbeiten“, um das Klima zu retten.
Wie sieht die nackte Wirklichkeit auf unserer Welt aus?
Die USA zeigen Russland und China „die kalte Schulter“. Die drei „wichtigsten Spieler“ sind uneinig.
An den Grenzen zwischen Polen und Belarus und zwischen der Ukraine und Russland brodeln die Spannungen.
Die deutschen und die japanischen Seestreitkräfte veranstalten vor der chinesischen Küste ein Flottenmanöver.
China „steht auf dem Sprung“, um Taiwan „heim ins Reich“ zu holen.
Die gemeinsamen Seemanöver der USA und Südkoreas , die Nordkorea abschrecken sollen, sind ein Dauerzustand.
Die Spannungen zwischen Israelis und Arabern führen immer wieder zu militärischen Exzessen.
In Syrien ist Krieg ein Dauerzustand.
Die NATO – Mitglieder Griechenland und Türkei stehen sich im Streit um Flüchtlinge und Rohstoffe „zähnefletschend“ gegenüber.
Äthiopien geht in einem gigantischen Bürgerkrieg seiner Auflösung entgegen.
Jeder „große Knall“ zwischen diesen Streithähnen wird zur Folge haben, dass die Agenda des Klimavertrages in Vergessenheit gerät.
Es wäre hilfreich für die Welt, wenn der nächste deutsche Außenminister – wer mag es wohl sein – sich dieses Problems annimmt.
Es wäre viel gewonnen, wenn in der internationalen politischen Terminologie der Begriff "Abschreckung" durch den Begriff "Vertrauensbildung" ersetzt würde. So etwas gab es bei uns schon einmal in der Zeit von Willi Brandt und Helmut Schmidt!
Otfried Schrot