Auszug aus der Presse: Der Fund einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ( vor 77 Jahren)hat das öffentliche Leben in der Innenstadt von Göttingen gestern zum Erliegen gebracht. Rund 20 000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, nachdem der Blindgänger gestern morgen mitten im Zentrum der Stadt gefunden wurde. Von der Evakuierung waren auch zwei Kliniken betroffen.
Aufruf: Bürgerinnen und Bürger dieser Welt, wollt ihr, dass unsere Kinder, Enkel und Urenkel in 25, 50 oder 75 Jahren immer noch – oder schon wieder – Blindgänger „ausbuddeln“, nachdem zur Vorbereitung dieser gefährlichen Arbeiten das öffentliche Leben lahmgelegt worden ist?
Die Kriegsindustrie der ganzen Welt ist emsig damit beschäftigt, heute das Vernichtungsgerät zu produzieren, mit dem unsere Kinder, Enkel und Urenkel einander eines zukünftigen Tages das Lebenslicht ausblasen werden, damit die Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie nicht verloren gehen – und vor allem die Einkünfte der Aktionäre!
Unsere Regierungen haben sich 1945 in der Präambel der nunmehr 77 Jahre alten „Charta der Vereinten Nationen“ feierlich dazu verpflichtet, die künftigen Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren . Die Charta ist unverändert in Kraft, das darin enthaltene Versprechen aber wird unverändert Tag für Tag von allen UNO – Mitgliedern gebrochen. Die Jugend der Welt wird von den Mächtigen je nach Bedarf auf den Schlachtfeldern der Welt „verheizt“.
Deutsche Bürgerinnen und Bürger, bitte unterstützt die Forderung an die künftige Bundesregierung, zu beschließen, dass der künftige deutsche Außenminister den Auftrag erhält, in der UNO mit Nachdruck von allen UN – Mitgliedsnationen endlich die Erfüllung des 1945 gegebenen Versprechens an die Jugend der Welt einzufordern. Das beinhaltet die Forderung an die Bundesregierung, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Die Bundeswehr kann stufenweise zu einer Rettungsarmee für Katastrophengebiete umgerüstet werden und die Rüstungsindustrie mit staatlicher finanzieller Unterstützung für die Produktion von Gütern, die in Katastrophengebieten oder von Katastrophenopfern benötigt werden. Die deutsche Außenpolitik täte gut daran, sich weltweit bei Konfliktherden als Vermittler anzubieten, bevor dort der „Topf überkocht“ – und von dem Versuch Abstand zu nehmen, zu einer Seemacht im „Indopazifik“ zu werden! Mit der Kontrolle von Nordsee, Ostsee, Nordatlantik und Mittelmeer ist die Bundesmarine ausgelastet!
Wenn keine Bomben mehr fallen, braucht man auch keine Blindgänger mehr zu entschärfen!
Wenn keine Kriege mehr stattfinden, entstehen auch keine Flüchtlingsströme, die sich regelmäßig dorthin bewegen, wo sie niemand haben will!
Wenn dieser Weltzustand endlich erreicht sein wird, liebe Bürgerinnen und Bürger, werden Sie alle eine höhere Lebensqualität genießen – auch in Göttingen!
Otfried Schrot