In China und in der Ukraine bewegt sich die Menschheit derzeit haarscharf am Abgrund eines großen Krieges entlang. Ein mit oberster Autorität ausgestatteter „Oberster internationaler politischer Mediator“ ist gefragt, der die Befugnis erhält, mit absoluter Autorität Konfliktparteien zu einer Konfliktlösungskonferenz zusammenzurufen ohne deren Recht, die Teilnahme zu verweigern, und danach mit einem Expertenteam eine Mittellinie zwischen den Extrempositionen der Streithähne auszuloten, die als Konfliktlösung akzeptiert wird, weil sie so beschaffen ist, dass die Kontrahenten sich ohne Gesichtsverlust die Hand zum Friedensschluss reichen können.
Die Alternative sind ein oder mehrere eskalierende Kriege, die in Anbetracht des Vernichtungspotentials von ca. 13 000 Atomsprengköpfen ausreichen, um die Menschheit auszulöschen und ihren Lebensraum unbewohnbar zu machen.
Die Menschheit wird nur mit lückenloser Kooperation überleben! Dazu gehört, dass Konflikte lange vor einer kriegerischen Explosion entschärft werden. Voraussetzung dafür ist bindendes internationales Recht, dass Kriege zur Konfliktlösung ausschließt. Das „dumme Geschwätz von den Kriegen, die es immer gegeben hat und die es immer geben wird“ findet in dem Moment ein jähes Ende, in welchem mit nuklearer Gewalt alles total zerstört worden und jedes Leben erloschen ist!
Es bleibt zu hoffen, dass möglichst bald Vernunft und Verantwortungsbewusstsein für unseren Planeten in seiner Gesamtheit bei nach vorn blickenden Politikern die Oberhand gewinnen werden über das Streben nach sogenannten „Führungsrollen“ und „aufgeblasener“ nationaler Größe mit dröhnenden Panzerparaden an irgendwelchen für die Zukunft der Menschheit unwichtigen Gedenktagen.
Die Politiker der ganzen Welt – einschließlich der deutschen Politiker – haben vergessen, dass alle Mitgliedsnationen der UNO 1945 in der Präambel der immer noch gültigen Charta der Vereinten Nationen der Jugend der Welt feierlich und völkerrechtlich verbindlich versprochen haben, sie vor der Geißel des Krieges zu bewahren.
Meine Damen und Herren deutschen Politiker und Politikerinnen, stecken Sie Ihre Nase doch bitte in die UN – Charta, füllen Sie Ihre diesbezügliche Bildungslücke und ermuntern Sie den nächsten deutschen Bundeskanzler, seinen Außenminister zu beauftragen, in der UN – Generalversammlung die Einrichtung eines „Obersten internationalen politischen Mediators“ im Internationalen Recht zu fordern, damit das der Jugend der Welt bereits 1945 gegebene Versprechen endlich gehalten werden kann!
Im Übrigen – wenn das Vetorecht im Weltsicherheitsrat nicht endlich außer Kraft gesetzt wird, können wir nicht damit rechnen, dass es in der Weltgeschichte noch irgendeinen Fortschritt geben wird, denn es wird sich immer einer finden, der „dagegen“ ist, egal, um was es sich handelt!
Otfried Schrot