Der Klimavertrag, das wichtigste internationale politische Dokument der Gegenwart, kann nur dann wirkungsvoll umgesetzt werden, wenn die drei Mächtigsten der Welt, der amerikanische Präsident, der russische Präsident und der chinesische Präsident harmonisch und reibungslos zusammenarbeiten. Als Joe Biden Präsident wurde, waren die anderen beiden schon im Amte. Mit Putin hat sich Biden inzwischen getroffen, mit Xi Jinping noch nicht. Die Liste unerledigter Besprechungspunkte zwischen China und den USA wird täglich länger. Die hemmungslos zur Schau gestellte Abneigung Bidens gegen China, die eigentlich seine für sich behaltene Privatsache sein sollte, wird nicht nur zur immer größer werdenden Belastung zwischen dem 335 – Millionen – Volk der Amerikaner und dem 1.4 – Milliarden – Volk der Chinesen, sondern auch für das sensible Netz der internationalen Beziehungen. Biden erzählt vor der UNO, dass er gegen den Kalten Krieg sei. Gleichzeitig trifft er mit Australien und Großbritannien eine U – Boot – Vereinbarung, die so „dümmlich“ ist, dass er damit zeitgleich sowohl China als auch die eigenen Verbündeten in der NATO „verprellt“. Da Xi Jinping den Weg zur Herbsttagung der UN – Generalversammlung in New York vermieden hat, ist eine weitere Möglichkeit für ein Zusammentreffen Biden – Xi verpasst worden.
Der eigentliche Ursprung des Konfliktes ist zum einen das Streben Chinas nach der Ausbeute der im Südchinesischen Meer vermuteten Bodenschätze unter Ausschluss der anderen Anrainer – zweifellos kein den Weltfrieden förderndes Vorhaben und zum an deren die „Heimholung Taiwans ins chinesische Reich“ mit der sicheren Aussicht auf einen großen Krieg.
Möge der nächste deutsche Außenminister mit einer noch nie bei einem deutschen Politiker erlebten Genialität ausgestattet sein und den USA, China, Taiwan und den anderen Anrainern des Südchinesischen Meeres, Malaysia, Indonesien, Singapur und den Philippinen den folgenden Vertrag vorschlagen:
1.)Gründung einer Aktiengesellschaft aller Anrainer des Südchinesischen Meeres zur gemeinsamen Ausbeute der Bodenschätze unter Vermeidung der Kosten eines Krieges,
2.) Abschluss eines Freundschaftsvertrages zwischen China und Taiwan mit dem Einschluss der Möglichkeit einer späteren Vereinigung( Motto: lernt euch erst einmal lieben bevor ihr euch heiratet!“),ebenfalls unter Vermeidung der Kosten eines Krieges.
Möge der Präsident der Vereinigten Staaten die Weisheit besitzen, diesen Vorschlag eines künftigen deutschen Außenministers abzusegnen! Dann könnte ihm beschieden sein, wonach sein Vorgänger Donald Trump vergeblich gelechzt hat: der Friedensnobelpreis!
Otfried Schrot