Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat mich bevollmächtigt, die folgende Erklärung zur Lage der Menschheit vor der UN – Generalversammlung abzugeben:
Wir, die unaufhaltsam in Richtung 8 Milliarden Menschen anwachsende Bevölkerung, sind dabei, unseren Planeten zu „verbrauchen“, zu verschleißen, zu beschädigen, Lufthülle, Erdboden und Ozeane zu verstrahlen, zu verseuchen, zu vergiften. Die Mutter Erde, die wir den nachfolgenden Generationen übergeben werden, wird von minderer Qualität sein als die Mutter Erde, die wir von den vorherigen Generationen übernommen haben. Auch der technische Fortschritt, den wir uns erarbeitet haben, geht mit Verbrauch, Beschädigungen und Qualitätsminderungen einher wie z.B. der Verringerung der verfügbaren Menge von Sand für Bauzwecke, der fortgesetzten Beschädigung des Grüngürtels der Welt und der fortgesetzten Verunreinigung des Erdbodens und der Gewässer durch eingeleitete feste und flüssige Schadstoffe. Grundfehler von uns allen: wir geben der Vermehrung des Profits bis zum heutigen Tage den Vorrang vor der Erhaltung unseres Lebensraumes für die nachfolgenden Generationen. Die bestehenden Probleme kann man nicht einzelnen Staaten zuordnen. Sie sind unsere gemeinsamen Probleme. Alles hängt längst mit allem zusammen. Es gibt keine „Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates“ mehr. Alles geht alle an. Wenn in einem Staat die innere Sicherheit und die Wirtschaft zusammenbrechen, die Bürger die Flucht ergreifen und in der ganzen Welt ein neues Zuhause suchen, dann wird dieses Problem zu einer Angelegenheit der ganzen Menschheit und berechtigt die internationale Gemeinschaft dazu, einzugreifen.
Fazit: die Anzahl der Probleme, welche die ganze Menschheit betreffen, hat zugenommen und macht eine Zentralisierung der Zuständigkeiten für die Problemlösungen immer dringender.
Grundlage für das menschliche Handeln auf Erden ist die bestehende Rechtsordnung. Die Charta der Vereinten Nationen ist veraltet und wird nicht mehr beachtet. Die Mächtigsten auf Erden leisten sich die gröbsten Verstöße.
Es bedarf dringend einer neuen Weltrechtsordnung in Gestalt einer „Verfassung der Menschheit“ mit juristischen Begleitinstrumenten, mit denen sichergestellt wird, dass künftig internationales Recht auch durchgesetzt wird. Zum Bestandteil des künftigen Weltrechts des 21. Jahrhunderts muss der Beschluss gehören, dass die militärische Gewalt ein für alle Mal durch ein völkerrechtlich verbindliches gewaltfreies Verfahren zur Lösung internationaler Konflikte ersetzt wird, um der fortgesetzten Zerstörung des Lebensraumes von Menschen, Tieren und Pflanzen ein Ende zu setzen. Voraussetzung dafür ist ein Internationaler Vertrag, mit dem die internationale Gemeinschaft beschließt, die Fließbänder ihrer Rüstungsindustrie mit staatlicher finanzieller Unterstützung umzurüsten für die Produktion von – im weitesten Sinne - „grünen Produkten“. In diesen Vertrag gehört auch der Beschluss, die Kriegsarmeen der Welt umzurüsten zu Rettungsarmeen für Katastrophengebiete. Deutschland wird diesem noch nicht existierenden Vertrag vorauseilen und mit der Umrüstung der deutschen Rüstungsindustrie für friedliche Zwecke und mit der Reorganisation der Bundeswehr für den ausschließlichen Einsatz in Katastrophengebieten beginnen.
Mein Schlusswort: Meine Damen und Herren, die Menschheit wird nur eine Zukunft haben mit Vertrauensbildung und Zusammenarbeit und nicht mit Abschreckung und Krieg! Lassen Sie uns gemeinsam in enger Kooperation an die politische und juristische Neuordnung der Welt herangehen! Lassen Sie uns an dieses gemeinsame Werk und an den Umgang miteinander mit den guten Manieren herangehen, die wir in unseren Elternhäusern erlernt haben!
Möge eine politische Brieftaube dem künftigen frischgebackenen Außenminister diese Empfehlung auf den Tisch legen!
Otfried Schrot
Oberstleutnant a.D.
Autor des Buches „Zwanzig Appelle eines Zornigen an die Welt oder der Ersatz für den Krieg“
204 novum publishing gmbh, ISBN 978 – 3 – 99038 – 326 – 1
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