Der amerikanische Kongress hat unverschämter Weise mit großer Mehrheit Sanktionen gegen Firmen beschlossen, die am Bau der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 beteiligt sind. Den Firmen und ihren Managern droht der Visa-Entzug und das Einfrieren ihrer Vermögenswerte in den USA.
Trotz dieser schallenden Ohrfeige der USA für Deutschland dient dieses Land beflissen als logistische Drehscheibe für die gegen Russland gerichtete NATO – Übung „Defender 2020“.
Was will Deutschland? Einerseits bekunden wir mit unserer Teilnahme am deutsch – russischen Gemeinschaftsprojekt „Nord Stream 2“ unseren Willen, mit Russland friedlichen Handel zu treiben, andererseits mit unsere Teilnahme an “Defender 2020“ die Absicht, uns im – NATO – Rahmen auf einen Krieg gegen Russland vorzubereiten. Die beiden Dinge passen nicht zusammen. Die deutsche Außenpolitik täte besser daran, die „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ zu pflegen.
In Anbetracht der Unverschämtheit des Präsidenten und des Kongresses der Vereinigten Staaten, die Handelspolitik des souveränen deutschen Staates zu blockieren, wäre die Absage der Teilnahme Deutschlands an der NATO – Übung das Mindeste gewesen.
Die Kanzlerin und der Außenminister haben zwar verbal gegen die Haltung der USA protestiert – aber das war es auch. Wir lassen uns von den USA in den „Allerwertesten“ treten und sagen „Bitte noch einmal! Es war so schön!“
Unter unserer nachsichtigen und nachgiebigen Bundeskanzlerin bleiben wir weiterhin „Bedienstete der amerikanischen Weltpolitik“!
Es bleibt die Hoffnung, dass der nächste deutsche Bundeskanzler souverän genug sein wird, dem Präsidenten der USA einmal ein vor Zorn knirschendes deutsches Gebiss vorzuführen. Es wird höchste Zeit. Deutschland ist keine Besatzungszone mehr! Otfried Schrot