Die US-Regierung befürwortet einen EU-Austritt Großbritanniens auch ohne Abkommen: Der Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, hat sich klar hinter den Brexit – Kurs des britischen Premierministers Boris Johnson gestellt. «Wenn es einen No – Deal – Brexit gäbe, wäre dies eine Entscheidung der britischen Regierung. Wir würden diese mit Begeisterung unterstützen», sagte Bolton dem «Guardian» zufolge bei einem Besuch in London. Zuvor habe Bolton sich mit Johnson und anderen hochrangigen Vertretern der britischen Regierung getroffen.
Kommentar des Leserbriefschreibers: Bolton ist ein Hasser der internationalen Weltordnung, die als Folge des leidvollen Zweiten Weltkriegs entstanden ist. Er hat von der Geschichte der letzten einhundert Jahre nichts begriffen und macht sich in seiner Dummheit daran, das Werk Präsident Roosevelts zu zerstückeln, wenn er erklärt: „Wir lassen den Internationalen Gerichtshof sterben!“ (https://faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/john-bolton-wir-lassen-den-internationalen-strafgerichtshof-sterben-15781407.html)
Dieser Mann freut sich über jeden Schaden, den das zusammenwachsende Europa – und die mühsam und mit Verzögerung zusammenwachsende Welt – erleidet. Anders ausgedrückt: alles, was das Streben der USA nach der Weltherrschaft behindert, muss bekämpft werden. Daher auch: Alles, was Europa kaputt macht, ist gut für die USA! Dann kann man die gespaltenen und zerstrittenen Europäer einzeln „in den Schwitzkasten nehmen“ und ihnen amerikanische Bedingungen diktieren, vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet! Bolton ist der treue – diabolische – Einflüsterer seines Herrn, Präsident Trump! Die in unregelmäßigen Abständen sich wiederholenden Fußtritte des Herrn im Weißen Haus gegen die Europäer hindern diese aber nicht daran, dem „großen Zampano“ und NATO – Führer in unverbrüchlicher Treue zu folgen.
Die Beantwortung der Frage, wann sich die Europäer endlich dazu aufraffen werden, sich von dem von ständiger Streitsucht geplagten, die Welt pausenlos in Unruhe versetzenden Präsidenten der USA im Interesse der eigenen Sicherheit abzuwenden, wird immer dringender.
Otfried Schrot