Benjamin Netanjahu ist zu Besuch in Berlin. Zweifellos hat er einen Wunschzettel mitgebracht. Die Motivation des Leserbriefschreibers für die Niederschrift dieses Briefes ist der Wunsch, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich die ungeborenen Kinder in den Bäuchen der jüdischen und der arabischen Frauen von heute nicht in dreißig Jahren immer noch an die Gurgel fahren und sich gegenseitig massakrieren, weil es unfähige Politiker in der Gegenwart nicht verstanden haben, den Hass im Nahen Osten zu besiegen. Die Pflanze des Hasses wächst und vermehrt sich von selbst, während die Pflanze des Vertrauens täglich begossen und hochgepäppelt werden muss, damit sie gedeiht. Benjamin Netanjahu hat in Berlin erklärt: „Israels Demokratie ist eine "Festung der westlichen Zivilisation im Nahen Osten". Nun, solange das so ist, ist das Verhältnis Israels zur arabischen Welt nicht in Ordnung. Das Verhältnis wird erst an dem Tage stimmen, an dem die Pforten dieser Festung Tag und Nacht offen stehen für den Besuch der arabischen Freunde und Nachbarn, die ohne Handgranaten, Bomben und Maschinengewehre zu Besuch kommen. Langer Rede „gar kein Sinn“, hier ist meine Empfehlung an Ministerpräsident Netanjahu: „Treffen Sie sich unter dem Vorsitz eines von der UNO eingesetzten neutralen Vermittlers, der sowohl in der arabischen als auch in der jüdischen Welt angesehen ist, mit den Vertretern aller arabischen Staaten und erklären Sie:“Israel ist entschlossen, dem Hass im Nahen Osten ein Ende zu setzen, um die Zukunft unserer ungeborenen Kinder zu sichern. Dazu erklären wir: Die Gründung des Staates Israel war in erster Linie eine Verzweiflungstat derjenigen, die dem Holocaust entkommen sind. Wir erkennen an, dass es dabei trotz unserer älteren Rechte auf das Land zu Ungerechtigkeiten gegenüber den in Palästina lebenden Menschen gekommen ist. Wir, das Volk Israel, sind ehrlich entschlossen, einen Beitrag zur Heilung dieser Wunden zu leisten. Wir sind ab sofort bereit, unseren Siedlungsbau mit der palästinensischen Bevölkerung abzustimmen. Wir sind bereit, unsere Atombomben unter internationaler Aufsicht abzuschaffen, so dass der Iran nicht die geringste Veranlassung hat, sich Atombomben zuzulegen. Wir sind bereit, offen mit den Vertretern der Palästinenser die Frage zu erörtern, ob wir besser in einem oder in zwei Staaten miteinander leben sollten, und, falls wir zu der Erkenntnis gelangen, dass die Zwei-Staaten-Lösung die bessere ist, unseren palästinensischen Brüdern ein Regierungsviertel innerhalb Jerusalems zur Verfügung zu stellen. Die oberste Richtschnur bei unseren Verhandlungen soll sein, dass wir den festen Willen haben, den Hass aus den Beziehungen zwischen Israelis und Arabern zu entfernen, damit endlich Frieden in unsere Heimat einkehrt!“ Herr Ministerpräsident Netanjahu, der Leserbriefschreiber wünscht Ihnen, dass endlich die Weisheit König Salomos in ihr Gehirn einziehen möge! Machen Sie es besser als der Mann im Weißen Haus, der mit jeder Fernsehansprache neue Tote produziert! Otfried Schrot
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