AZ vom 07.01.2015, Seite 31, Titel "Im Stich gelassen"
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Es spricht für die politische Moral der deutschen Nation, dass sich eine immer stärkere Gegenbewegung zu PEGIDA bildet. Dennoch kommen wir Deutschen nicht an der Tatsache vorbei, dass auch bei uns „der Topf früher oder später überlaufen wird“.
Der immer stärker anschwellende Flüchtlingsstrom, der ganz plötzlich in der Mitte des Mittelmeeres von den Schleppern im Stich gelassen und einem ungewissen Schicksal überlassen wir, wohl wissend, dass Retter zwar unterwegs sind, möglicherweise aber zu spät kommen, wirft eine Frage auf.
Er wirft die Frage auf, ob hier mächtige Organisatoren am Werke sind, die weitaus mehr Macht haben als Schlepper, nämlich Regierungen in Afrika und Asien, die froh sind, wenn sie auf unauffällige Art hungrige Mäuler und potentielle Revolutionäre loswerden können. Über der ganzen Flüchtlingswanderung schwebt das Rätsel, wie diese bettelarmen Leute die Überbrückung der Strecke aus ihren Herkunftsländern bis nach Mitteleuropa finanzieren. Das Rätsel ist eigentlich nur damit zu erklären, dass die Völkerwanderung von finanzstarken Personen und Organisationen gefördert wird.
Die Bundesregierung schuldet nicht nur der PEGIDA – Bewegung, sondern der ganzen deutschen Nation eine befriedigende Aufklärung darüber, welche Initiativen deutsche Außenpolitik ergreift, um zu bewirken, dass in den Ursprungsländern der Flüchtlingsströme Verhältnisse geschaffen werden, welche die Menschen zum Bleiben veranlassen.
Otfried Schrot