Glaubt die Landtags-SPD an Wunder? Wenn heute die Politiker erst darüber nachdenken, wie man den Müllbergen und der häufig schlampigen Gesellschaft beikommen kann, dann ist es schon 5 Minuten nach 12, wie man in Bayern sagt.
Es ist inzwischen eine unumstrittene Tatsache, dass es an der miesen Erziehung liegt, wenn man überall den Müll und die achtlos hingeschmissenen Hinterlassenschaften so sieht und erlebt! Wir, heute oft als alt und blöd hingestellte Generation haben in der Familie schon gelernt, dass man seine Hinterlassenschaften bei irgendwelchen Ausflügen usw., gefälligst einpackt und mitnimmt. Es ging überhaupt nicht, etwas beim Verlassen des Platzes unsauber zu hinterlassen. Aber die heutigen, in den sogenannten Wohlstand "Hineingeborenen", kommen erst gar nicht auf die Idee etwas sauber zu hinterlassen. (leider!)
Die SPD im Bayerischen Landtag versucht sich als Saubermann. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und kommunalpolitische Sprecher Klaus Adelt fordert drastisch höhere Bußgelder für weggeworfene Zigarettenkippen, achtlos entsorgte Essensverpackungen oder Plastikmüll aller Art. So soll eine weggeschnippte Kippe in Bayern mit künftig bis zu 250 Euro geahndet werden können. So ist es jedenfalls heute zu lesen.
Von den achtlos hingeschmissenen Zigarettenkippen, die man speziell an den Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs erlebt, noch gar nicht gesprochen. Hinzu kommt leider, dass es viele Raucher gibt, die sich nicht einmal die Mühe machen, ihre Zigarettenkippe überhaupt erst auszutreten, denn viel weniger in den vorgesehenen Müllbehälter zu werfen. (Gottseidank gibt es noch einige Raucher, die sich in vorbildlicher Weise verhalten, die Kippe ausmachen und sogar in der eigenen Schachtel wieder mitnehmen!!)
Ich fürchte jedoch schwer, dass ein erhöhtes Bußgeld nur Scheingefechte oder bestenfalls Gesetzesbestimmungen bleiben werden. Warum, darf man fragen? Wenn heute unsere Polizei als "Gesetzeshüter" schon nicht in der Lage ist, aktuelle und brennende Vorkommnisse zu bearbeiten, wie soll die Überwachung in den öffentlichen Bereichen, an Badestränden, in Parks oder sonstwo funktionieren? Benötigt man heute Unterstützung durch unsere Polizei, ist die Wartezeit schon beträchtlich. Häufig wird gesagt, dass man etwa 1/2 Stunde warten muss, bis ein Wagen frei ist! (leider selbst schon mehrfach persönlich erlebt) Will man dann an so exponierten Orten eine Unterstützung durch unsere Gesetzeshüter erbitten, dann dürfte die Party bereits zu Ende sein, bevor die Polizeistreifen überhaupt erst eintreffen können. Was nutzen dann höhere Bußgelder?
Alois Sepp