Bei diesem Tarifsystem blickt selbst der gewiefteste Bahnfahrer nicht mehr durch: Je nach Art der Fahrkarte wird im MVV-Gebiet nach Zonen, Räumen oder Ringen abrechnet. Nicht nur Touristen stehen deshalb immer wieder ratlos vor den Fahrkarten-Automaten!
Abendzeitung vom 10.05.2017, Leserforum Seite 22, Titel: "Wo geht die Reise hin"
Wie oft sehe ich ältere Menschen, die ratlos vor diesem saukompliziertem Fahrschein-Automaten stehen. Befindet sich dann kein weiterer Fahrgast, der dem Älteren oder dem Touristen unterstützend zur Seite steht, geht er lieber wieder weg und wo anders hin. Der Dschungel des Tarif-Systems im Bereich München ist schon so groß, dass man nur noch klar kommt, wenn man hierfür ein Studium vorher absolviert hat.
Leider ist es dann so, dass die so genannten "Fahrkarten-Kontrolleure" zu großer Form auflaufen, wenn der Fahrschein nicht genau passt. Da kassiert der MVV liebend gerne und ohne Rücksicht das maximal mögliche Strafgeld, genannt: "erhöhtes Beförderungsentgelt", in Höhe von 60 Euro. Unabhängig davon, ob derjenige zeitgleich eine gültige Jahresfahrkarte in der Tasche hat und vorweisen kann oder nicht.
Man liest heute, dass aus diesem Grund seit gut einem Jahr immer wieder die Mitglieder des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) zusammen sitzen und basteln an einer Reform des Preissystems. In Kraft treten sollen die Änderungen zwar erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018. Nun wird aber erstmals klar, wohin die Reise gehen könnte.
Da bin ich mehr als gespannt, was diese "Theoretiker" am grünen Tisch wieder zusammenbasteln. Bin gespannt, um vieviel unsere Jahreskarten wieder teurer werden, obwohl angeblich alles einfacher werden soll! Leider dürfen wir MVV-Kunden davon ausgehen, dass unter dem Aspekt der "Vereinfachung" trotzdem alles teurer wird. Da erklärt uns dann das statistische Bundesamt, dass im Durchschnitt nichts teurer geworden ist - doch leider weiß das mein Bankkonto nicht!
Alois Sepp