Auszugsweise Pressemeldungen von heute:
„Mörder Deutschland, Mörder Israel, Mörder Europa“, skandierten Demonstranten am Wochenende vor dem deutschen Generalkonsulat in Istanbul. Deutschland sei „Komplize israelischer Massaker in Gaza“, hieß es in dem Kundgebungsaufruf des konservativen Vereins Anatolischer Jugend.
Was im Gaza-Streifen geschehe, sei ein Massaker und ein Kriegsverbrechen, sagte der türkische Präsident wörtlich - dieses Massaker sei das Werk des Westens und schicke Israel vor, weil er sich nicht die Hände schmutzig machen wolle. Erdogan erwähnte ausdrücklich den Völkermord an den Juden durch Nazi-Deutschland und den Atombombenabwurf der USA in Japan, dieselbe Mentalität sei für westliche Gräueltaten heute in Gaza verantwortlich. Kritik an Israel gibt es schon seit 7. Oktober. Diese schlägt jetzt aber um auf Wut gegen den Westen. Also ist auch hier ohne es auszusprechen, Deutschland gemeint.
Meine Meinung:
Und ausgerechnet dieser türkische Scharfmacher und Diktator verlangt am laufenden Band, ganz besonders aber die deutsche Unterstützung zur Aufnahme in die EU. Ausgerechnet er will dann auch Teil des bösen Westens werden! Wie passt das zusammen Herr Erdogan? Genau diesen Herrn der Türkei sollte der gesamte Westen, die gesamte EU, ganz besonders aber endlich die deutsche Regierung beobachten und entsprechend "ablehnend" behandeln. Leider ist zu befürchten, dass hierzu keiner unserer Regierenden den Mut hat, lieber Katzenbuckelt! Andererseits muß berücksichtigt werden, daß uns Erdogan abertausende von Migranten in seinem Land fernhält, sich allerdings auch dafür fürstlich von der Bundesregierung bezahlen läßt.
Erdogan hat seine Arme und Hände schon längst bis nach Deutschland ausgestreckt. Man sollte Hierzulande niemand in Sippenhaft nehmen, jedoch die Erdogan-Anhänger bei uns genauestens beobachten!
Alois Sepp
Ihre Bezeichnung "Türkenhäuptling" finde ich sehr interessant. Häuptlinge sind allgemeinem Verständnis zufolge Anführer einer kleineren Gruppe von Menschen, z.B. (Indianer-)Stämmen in US-Reservaten, oder im Amazonasgebiet oder im afrikanischen Urwald. Diese Menschen einschl. ihrer Anführer hatten seit dem Eindringen von Vertretern der sog. "weißen Rasse" überhaupt nichts mehr zu lachen: Ausbeutung, Erniedrigung, Versklavung, Kolonialisierung.
Dies alles kann man über die Türken nicht sagen. Wie der Staatsgründer Kemal Atatürk ("Atatürk" bedeutet "Vater der Türken") möchte auch Erdogan ein Führer sein, den die Türken achten. Während bei uns im Westen das Wort "Kamel" im übertragenen Sinn ein Schimpfwort ist, ist das Wort ("Kemal" / "Kamel") im Arabischen und Türkischen eine Auszeichnung für einen Menschen: Ausdauernd, genügsam und für den Menschen eine unentbehrliche Hilfe.
Erdogan darf man nicht schwarz/weiß nach US-amerikanischer oder EU-Sichtweise sehen. Mir persönlich gefallen viele seiner Entscheidungen nicht, z.B. die Besetzung eines ca. 30km breiten Grenzstreifens entlang der syrisch-türkischen Grenze zwecks Bekämpfung von "Terroristen". Wer definiert (nach Völkerrecht), was Terror und was Befreiung ist? Vielleicht sollten wir mal Fr. Baerbock fragen, die bekanntlich sehr tiefe Kenntnisse des Völkerrechts besitzt. 😀
An Erdogan imponiert mir, dass er seinen Kopf nicht im Hintern der USA hat, sondern versucht, sich neutral zu verhalten und sich somit als Vermittler anzubieten. Diese Eigenschaften haben Scholz und Baerbock nicht. Die Türkei hat international einen deutlich besseren Ruf als Deutschland.
Erdogan sucht sich nicht "beliebt" zu machen und "Freunde" zu gewinnen, er vertritt vehement die Interessen seines Landes. Regierungschefs aller Länder sollten dies tun, nur Deutschland macht sich mit "wertegeleiteter" und "feministischer" Politik international lächerlich. Ja, ja, die Femme fatale im Auswärtigen Amt.
Auch im Verhältnis zur EU versucht Erdogan das Bestmögliche herauszuholen; das ist völlig legitim. Die EU ihrerseits muss ihre eigenen Interessen definieren und sie gegenüber der Türkei kundtun. Das Verhandlungsergebnis ist vermutlich ein Kompromiss, wie üblich in der Politik. Ob die EU-Gurkentruppe jedoch fähig ist, mit einer Stimme gegenüber der Türkei aufzutreten, bezweifle ich.
"Häuptling": Jemand machte mich kürzlich darauf aufmerksam, dass im Gegensatz zur "westlichen" Kultur weder die Sowjetunion noch Russland Kolonialismus betrieben! Was will uns das sagen? Tiefes Nachdenken ist erforderlich ...
Der Name "Erdoğan" bedeutet "männlicher Falke". Einzelheiten siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdo%C4%9Fan
Ein Werte zwitschernder "Singvogel" wie Annalenchen oder ein Leisetreter wie der Scholzomat ist er nicht.
korrekt!