Die Bundesregierung hat dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, nach seinen umstrittenen Äußerungen zum Krieg in Nahost ihr Vertrauen ausgesprochen.
Meine persönliche Meinung ist, dass die Äußerungen von Herrn Guterres nicht umstritten sind, sondern den Gegebenheiten entsprechen. Dass vor allen Dingen laut Meldungen aus Israel, Kritik an UN-Generalsekretär Guterres kommt, sollte niemanden verwundern. Israel nimmt für sich immer in Anspruch, dass nur ihre Handlungen und Gedankengänge für die Welt verbindlich seien.
Alois Sepp
Hallo Hr. Sepp,
ich stimme Ihnen in allen Punkten zu. Es ist sehr erstaunlich, dass die Bundesregierung sich nicht pflichtschuldig und gehorsam auf die Seite Israels stellte, sondern die Wirklichkeit in Guterres' Aussage zur Kenntnis nahm.
Die öffentliche Reaktion des israelischen UN-Botschafters, UN-Bediensteten keine Visa für Israel auszustellen, spricht für sich: Beleidigte Leberwurst. Allerdings ist Hr. Scholz Träger dieser seltenen "Auszeichnung"; sie wurde ihm 2022 vom damaligen ukrainischen Botschafter Melnyk verliehen, die er demütig annahm.
Das Existenzrecht Israels und sein Recht, sich zu verteidigen, sind unbestritten. Aber auch die Palästinenser haben das Recht auf einen eigenen unabhängigen Staat. Es genügt daher nicht, nur für "humanitäre Hilfe für die Palästinenser" zu plädieren; das ist zu wenig und zeugt von einer erbärmlichen Doppelmoral.
Trumps Schwiegersohn (Jude) hatte vor einigen wenigen Jahren die "glorreiche Idee", den Palästinensern das Recht auf einen eigenen Staat abzukaufen, indem man (wer??) diesen Menschen Geld gibt. Kann man mehr Verachtung für die Palästinenser zeigen?
Der brasilianische Präsident Lula äußert sich zum gegenwärtigen Nahost-Konflikt: "Das ist kein Krieg, das ist Völkermord". Nun ja, Brasilien ist eben kein folgsames Schaf der USA; daher kann sich das souveräne Land auch eine eigene und selbstständige Sichtweise auf die Ereignisse leisten. Deutschland ist dazu leider (von einzelnen Ausnahmen) nicht fähig.
Christoph Heusgen, früherer Berater von Fr. Merkel und derzeitiger Chef der "Münchner Sicherheitskonferenz" macht mit sachlichen und ausgewogenen Aussagen zum Nahost-Konflikt von sich reden. Der deutsche Mainstream, dargestellt von bekannten Parteien und gewissen Zeitungen, reagiert mit Adjektiven wie "krass", "schockierend", "verstörend", usw. auf Heusgens Aussagen.
Krass, schockierend und verstörend ist m.E. die einseitige Betrachtung des Nahost-Konflikts. Ich bin im Augenblick an Heinrich Bölls Werk "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" erinnert: Blums Aussagen werden von der ZEITUNG (an welche "berühmten" Zeitungen denken Sie beim Lesen?) ins Negative verdreht. Nun ja, so arbeiten die "Faktenchecker", milde ausgedrückt auch "Qualitätsjournalisten" genannt. Es ist zum Kotzen.