Ach, die deutschen Apotheken jammern sich wieder einmal zu Tode, es wird auf sehr hohem Niveau gejammert. Die Apotheken geben derzeit bei Medikamentenabholungen Streikhinweiszettel aus, in denen darauf hingewiesen wird, dass die Apotheken am Mittwoch, den 14. Juni 2023 bundesweit bis auf eine „Notversorgung“ schließen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Apotheken mehr Geld brauchen!
Wenn ich mir vorstelle, dass die Apotheken laut heutiger dpa-Meldung pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel ein reines Honorar von 8,35 Euro bekommen, eine Steigerung auf 12 Euro pro Packung fordern, wäre dies eine schlappe Anhebung von 3,65 Euro oder 43,7 Prozent! Ja geht’s noch? Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, Gabriele Overwiening, warnte: „Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln könnte gefährdet sein, wenn die Apothekenzahl weiter ungebremst sinkt.“ Die Zahl der Apotheken fiel zuletzt unter die Marke von 18.000. Ende März gab es bundesweit noch 17.939 Apotheken. Für was ist es sinnvoll, im Umkreis meines Wohnortes innerhalb 150 Metern 3 Apotheken zu haben? Erweitert man den Kreis um den Harras in München auf etwa 600 Meter, so hat man ohne genauerer Hinsicht sogar 5 Apotheken. Da sollte sich der Apothekerverband einmal darüber bessere Gedanken machen, als nur auf sehr hohem Niveau zu jammern. Ich meine, dass sich auch die Apotheke als "Unternehmer" genau so nach der Decke strecken muß, wie jeder andere Gewerbetreibende auch. Wenn es nicht mehr reicht, müssen eben auch unwirtschaftliche Zweigstellen der Apotheken schließen. Im Zuge der Internetapotheken, die durch die Bank preiswerter Handeln können, klappt es ja auch.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist bestimmt nicht Deutschlands bester Symphatieträger, in diesem Falle muss man ihm durch die Absage dieser Forderung jedoch uneingeschränkt zustimmen.
Alois Sepp