Nürnberger Nachrichten vom 17.01.2023 wie Bild. Vergleichen Sie!
Das Thema:
In Nürnberg-Reichelsdorf wurde das Todesurteil über die alte historische Steherradrennbahn gefällt. Sie soll nun der Wohnbebauung weichen. Zum letzten NN – Bericht in dieser Sache habe ich an die Zeitung den u. s. Leserbrief adressiert.
Der Leserbrief:
Wer, wie zum Beispiel ich, den Bereich um die ehemalige Radrennbahn in Reichelsdorf von Kindesbeinen an kennt, den schmerzt bereits jetzt das, was aus dem Areal in den damals noch zusammenstehenden Einrichtungen wie das Tanzlokal Reichelsdorfer Keller, das Cafe Rennbahn und die Radrennbahn geworden ist: Ein seelenloses Wohnareal, dass ein regionaler Baulöwe mit sicher horrenden Gewinnen auf den Grund der traditionsreichen Tanzlokale gestellt hat. Dort, wo sich über Generationen Menschen vergnügten, sich auch kennenlernen konnten und ausgelassene Bälle und Partys stattfanden, befinden sich nun Wohnkästen mit einer wohl heute leider unvermeidbaren Architektur. Was die beiden nicht mehr existierenden Lokale auszeichnete und wie man dort feierte, das kann man nur noch im Internet nachlesen. Und nun soll auch noch der legendären Radrennbahn der Garaus gemacht werden. Das ist traurig. Denn Respekt vor der Geschichte und Achtung der Tradition ist in Nürnberg unübersehbar Schnee von gestern. Damit der schnöde Mammon über den Tresen geht schreckt man vor nichts mehr zurück, auch nicht vor der Bebauung der letzten Naturflächen in Nürnberg-Nord und eben dem Schleifen von historischen Arealen wie dem der Radrennbahn.
Claus Reis