Münchner Abendzeitung und Ostseezeitung vom 28.12.2019 laut Genios.de:Mehr info nicht bekannt.
Verkehrsminister Scheuer muss sich, wie auch seine Kabinettschefin Merkel spätestens seit 2015, fragen lassen, wem er wirklich dient. Dem deutschen Volk, auf das er ja seinen Amtseid abgelegt hat, wohl kaum. Denn es ist ja nicht nur allein die Tatsache, dass Scheuer, auch Roller-Andi genannt, von einem Fettnäpfchen, das er selbst aufgestellt hat, in das nächste tritt, sondern dass er wider besseres Wissen auch noch Regelungen verhindert, die auf der Welt längst gesetzt und in der Bundesrepublik schon lange überfällig sind. Das sogenannte Tempolimit beispielsweise. Der Minister ist, wie fast alle seine Vorgänger in den letzten Jahren, erkennbar fehl am Platze. Erst versemmelt er die PKW-Maut, für die der Steuerzahler noch eine fürchterliche Rechnung erhalten kann, dann versetzt er die Städte mit teilweise kamikazeartigen Elektrorollerpiloten in Angst und Schrecken und jetzt blockiert er das wichtige Tempolimit. Wo soll das enden? Wurde nicht schon zu Zeiten des ersten gesamtdeutschen Verkehrsministers Krause eine Studie erarbeitet, die belegt, dass eine Zügelung des Bleifußes mit Tempo 120 auf den Autobahnen sowohl dem Verkehrsfluss als auch der Verkehrssicherheit ganz erheblich dienen würde? Die Klimakatastrophe war damals noch nicht das beherrschende Thema und würde heute in einer solchen Studie sicher eine große Zusatzrolle spielen. All das weiß auch Minister Scheuer, doch er handelt nicht danach. Somit dient er offensichtlich der Autoindustrie und nicht den Menschen, die auf eine verantwortungsvolle Politik vertrauen. Und das hinterlässt einen mehr als bitteren Beigeschmack. Anders formuliert: Bescheuerter geht’s einfach nicht!
Claus Reis